Jugend stiehlt den Stars die Show

SNOWBOARD: NadyaOchner (Vierte) und ChristophMick (Sechster) beim Parallel-Slalomam Karerpass im Rampenlicht

KARERPASS/CAREZZA (av). Eigentlich war ein Generalangriff der tags zuvor enttäuschenden Roland Fischnaller und Aaron March erwartet worden. Wer aber dem Parallel- Slalom am zweiten Weltcuptag am Karerpass den Stempel aufdrückte, waren die Nachwuchsfahrer Nadya Ochner und Christoph Mick.
Die Südtiroler Snowboardmannschaft nimmt auf ihrer "Road to Sotschi" immer größere Konturen an. Nachdem Roland Fischnaller und Aaron March aufgrund der letztjährigen Ergebnisse fix qualifiziert sind,machten am Samstag auch Nadya Ochner und Christoph Mick einen Riesenschritt zu Olympia 2014.
Beim Parallel-Slalom auf der Pra-di-Tori-Piste zeigte das Nachwuchs duo der Europacupmannschaft ähnlich wie tags zuvor Edwin Coratti, dass es das Zeug hat, im Weltcup unter den Top 10 mitzumischen. Das war übrigens schon im Oktober 2011 der Fall, als sowohl Ochner (Vierte)wie auch Mick (Zehnter) in Landgraaf Spitzenplätze erreichten, diese aber in Folge nie mehr bestätigen konnten.
Ochner zeigte bereits in der Qualifikation eine starke Leistung (Achte) und ließ sich auch in den Finalläufen nichts von Nervösität anmerken. Nacheinander eliminierte sie Gloria Kotnik (0,09 Sekunden hinten), dann Ester Ledecka (+ 0,38). Im Halbfinale war gegen die spätere Siegerin Caroline Calvé Endstation. 0,28 Sekunden Rückstand bedeuteten das kleine Finale, in dem Ochner gegen Selina Jörg nochmals den Kürzeren zog (0,26 hinten). Dennoch war die 20-Jährige zufrieden: "Natürlich, wenn man im Halbfinale steht, will man auch auf das Podest kommen. Aber auch mit dem undankbaren vierten Platz kann ich zufrieden sein. Dieser Platz gibt mir viel Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben. Ich habe meiner Oma versprochen, ihr ein schönes Geburtstagsgeschenk zu machen. Ich hoffe, das ist mir gelungen."
Sein bestes Weltcup-Ergebnis erreichte Christoph Mick. Nachdem er bei zuvor vier Weltcupstarts auf seiner Heimpiste am Karerpass nur die Plätze 25, 44, und 46 erreichte (bei einem Ausfall), zeigte der 24-Jährige am Samstag eine hochkonzentrierte Leistung. In der Qualifikation als Achter noch hinter Aaron March (3.) und Roland Fischnaller (6.), überstand er das Achtelfinale dank eines Sieges gegen Mathew Morison (+ 0,19).
Im Viertelfinale war Mick gegen den späteren Dritten Lukas Mathies im Steilen vorne, fädelte dann aber mit einer Hand bei einer Torflagge ein, überdrehte und handelte sich 2,78 Sekunden Rückstand ein. "Schade, denn ich hatte Mathies im Griff. Ich freue mich, dass ich bei den nächsten Weltcuprennen erneut die Chance bekomme. An Olympia denke ich noch nicht. Mir ist wichtig, dass ich gut fahre. Der Rest kommt dann von alleine", meinte er.

Quelle: Dolomiten 16.12.2013