Das fast perfekte Wochenende
Snowboard: Südtiroler Brettl-Fahrer lassen aufhorchen: Fischnaller und Duo Visintin/Perathoner auf Rang 2, Ochner Dritte
Cortina d'Ampezzo/ Montafon (av). Für den durchwachsenen Saisonauftakt beim Heimrennen in Carezza prompt rehabilitiert haben sich Südtirols Parallel-Snowboarder in Cortina d'Ampezzo. Und als Zugabe erreichten Omar Visintin und Emanuel Perathoner im Boardercross-Team-Event in Montafon Rang 2.
Das war Klasse! Und Charakter! Südtirols Aushängeschilder in der Snowboard-Parallel-Disziplin haben sich nach der Enttäuschung beim Auftakt am Karerpass nur 2 Tage später in Cortina d'Ampezo nicht lumpen lassen. Roland Fischnaller mit seinem 30. Podestplatz der Karriere und eine wieder erstarkte Nadya Ochner auf Rang 3 sorgten beim Parallel-Slalom für ein versöhnliches Vor-Weihnachtsfest. Da gingen die weiteren Top-Platzierungen von Aaron March (7.), Christoph Mick (10.) und des jungen Daniele Bagozza (15. nach toller Qualileistung mit der hohen Nummer 45) sogar unter.
Roland Fischnaller, in Carezza nur 20., legte auf jener Piste, auf der er bereits im Vorjahr hinter Christoph Mick Zweiter wurde, eine solide Quali hin (6.). In den Finalläufen schaltete er nacheinander Sang-Ho Lee (+ 0,06 Sekunden), Andreas Prommegger (+ 0,20) und im Halbfinale Dario Caviezel (+ 0,45) aus. Erst im Finale fand der Villnösser seinen Meister: Gegen den Russen Andrej Sobolew, bereits in Carezza Zweiter, entwickelte sich der Lauf zum Hundertstel-Thriller. Mit dem besseren Ende für Sobolew, der auf der vermeintlich schnelleren Piste nur 0,08 Sekunden schneller war.
Fischnaller war mächtig stolz auf sich: „Das 30. Podium im Weltcup, und das alles auf einem extrem trockenen, hartgefrorenen Schnee, der mir eigentlich nicht so liegt. Es war mental eine extreme Anstrengung.“
Nadya Ochner hatte hingegen das Glück der Tüchtigen auf ihrer Seite. Als 16. gerade noch ins Achtelfinale gerutscht (mit 0,01 Sekunden Vorsprung auf die 17.), schaltete sie in Folge auf dem langsameren Kurs nacheinander Julia Dujmovits (+ 0,07) und Carezza-Siegerin Ina Meschik (+ 0,03) aus, ehe sie im Halbfinale gegen die spätere Siegerin Ester Ledecka ausschied. Dabei lag sie sogar vorne, ehe sie zuviel Risiko ging und stürzte. Dafür legte sie im kleinen Finale nochmals zu und ließ Aleksandra Krol (+ 0,2) keine Chance.
Ein Traum-Wochenende hat Omar Visintin hinter sich. Nachdem er zum Auftakt des Boardercross-Weltcups in Montafon am Freitag nur von Hagen Kearney geschlagen wurde, erreichte er im gestrigen Team-Event mit Emanuel Perathoner ebenfalls Rang 2. Visintin und Perathoner kämpften sich mit souveränen Leistungen als Sieger ihrer Achtel- und Viertelfinalläufe ins Finale und mussten sich erst dort den Sensationssiegern aus Spanien geschlagen geben. Visintin: „Wir sind beide fehlerfrei gefahren, das war ein perfektes Rennen von uns. Dass die Spanier vor uns lagen, gehört zum Sport.“
Quelle:
Dolomiten
19.12.2016