Nadya Ochner
Das Studium muss warten
Das Studium der Rechtswissenschaften ist vorerst auf Eis gelegt. Oder zumindest fast. 2 Prüfungen hat Parallel-Snowboarderin Nadya Ochner in Trient absolviert im Kalenderjahr2017. „Das ist besser als nichts“, meint sie. Kein Wunder: Absolute Priorität hat ihr Hauptberuf, das Snowboard fahren. Denn hier hat die 24-Jährige noch große Ziele.
Umso mehr, da im Februar Olympische Spiele anstehen. Es sind ihre zweiten, nachdem sie 2014 in Sotschi reinschnupperte, mit den Rängen 22 und 26 aber hinter den Erwartungen blieb. Das ist Schnee von gestern, und ohnehin ist Ochner eine, die sich von der Vergangenheit nichts mehr kaufen kann, sondern entschlossen nach vorne blickt. „Jeder Athlet würde lügen, wenn er sagt, dass er sich nicht mit Olympia befasst. Das ist nun Mal das Höchste im Leben eines Einzelsportlers, und egal ob bewusst oder unbewusst – dieses magische Wort begleitet einen immer während einer Olympiasaison“, ist Ochner überzeugt. Gleichzeitig bleibt die Burgstallerin bescheiden: „Ich bin noch lange nicht vor Ort, muss mich erst dafür qualifizieren. Das geht nur über gute Leistungen im Weltcup. Ich will mir dort das richtige Gefühl holen.“
Weil aufgrund eines IOCBeschlusses nur eine Goldmedaille in den Parallel-Disziplinen vergeben wird – der Parallel-Slalom fällt weg, nur mehr im Parallel-Riesentorlauf wird es einen Olympiasieger geben – hat sich die bisherige Saisonvorbereitung fast ausschließlich um den Riesentorlauf gedreht. „Ich kann in dieser Disziplin sehr gut fahren, bin im Vorjahr 3 Mal auf Platz 7 gelandet und habe 2014 im Riesentorlauf auch mein erstes Weltcup-Podest geholt (3. in Carezza). Deswegen bin ich zuversichtlich, dass ich auch bis Pyeongchang meine Spuren hinterlassen kann“, ist Ochner überzeugt.
Nach einem Schuhwechsel und überstandenen Rückenproblemen (Entzündung der Facettengelenke im Rücken) ist Ochner voll gerüstet für den Weltcup-Auftakt. Der erfolgt am 14. Dezember am Karerpass-Carezza. Vorher bereiten sich die Parallel-Spezialisten aber noch 8 Tage lang im finnischen Pyhätunturi auf die neue Saison vor. In Lappland wird von heute an intensivst trainiert, um für die großen Ziele gerüstet zu sein. Und dann wird auch irgendwann wieder einmal das Buch für’s Jus-Studium aus der Schublade geholt.
Quelle:
Dolomiten
21.11.2017