SCHNEEBÄLLE AUS PYEONGCHANG

Südtirols Snowboarder saßen gerade im Flugzeug nach Seoul, als „Kollegin“ Ester Ledecka im Super-G sensationell zu Gold fuhr – die Super-Fahrt der Tschechin konnten sie also nicht sehen, wurden aber schnell informiert. „Es gibt bei WhatsApp eine Weltcup-Snowboard-Gruppe, in der wir alle drin sind, wir wussten also nach der Landung sofort Bescheid“, erzählte Nadya Ochner, die Ledecka als sehr zurückhaltend beschrieb. „Sie ist ein ganz eigener Typ, bleibt eher für sich und spricht nicht viel. Man sieht sie eigentlich fast nie. Wenn sie aber mal redet, kann sie wirklich sehr, sehr sympathisch sein“, wusste Ochner über die Super-G-Olympiasiegerin zu berichten, die übrigens auch perfekt deutsch spricht. „Allerdings will sie nicht, dass die anderen das wissen“, lachte die Burgstallerin.
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Einen Tag früher als seine Teamkollegen ist Roland Fischnaller angereist – aus Thailand, wo er sich zuvor an den Jetlag gewöhnen wollte. Weil das Essen in Südkorea doch eher gewöhnungsbedürftig ist, griffen die Snowboarder gestern Mittag selbst zum Kochlöffel und bereiteten eine leckere „Carbonara“ zu. „Den Speck und die Nudel haben wir von zuhause mitgenommen“, erzählte Aaron March. Im Bild das Parallel-Snowboard-Team der „Azzurri“ mit den Südtirolern Meinhard Erlacher (Cheftrainer), Edwin Coratti, Aaron March (ganz hinten von links), Roland Fischnaller und Nadya Ochner (1. und 2. von rechts vorne). *
Für Roland Fischnaller sind es die 5. Olympischen Spiele – 2002 in Salt Lake City war er zum ersten Mal dabei. Nach dem gestrigen ersten Training plauderte „Fisch“ über seine Olympia-Erfahrungen und lieferte das eine oder andere Gustostückerl. So erzählte er von den täglichen Partys in Vancouver 2010, vom hervorragenden Essen in Turin 2006 und dem Trubel in Sotschi 2014 – das komplette Gespräch gibt es im Internet online auf sportnews. bz. „Bei meinen ersten Spielen in Salt Lake City zählte noch der olympische Gedanke „Dabei sein ist alles“, doch jetzt will ich schon schauen, es endlich mal gut zu machen bei Olympia“, meinte Fischnaller –für den vierfachen WM-Medaillengewinner ist der 8. Platz im Parallel-Slalom in Sotschi das beste Ergebnis bei den Winterspielen.
In Südkorea wird nur noch der Parallel-Riesentorlauf gefahren – da steht der 13. Rang in Turin 2006 als Bestleistung.
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Quelle: Dolomiten 20.02.2018