Die Russen in der „Azzurri“-Rolle

Bannoye (av). Es war zu erwarten: Die russischen Snowboarder wollten nach den starken Leistungen beim Hauptstadt-Parallel-Slalom in Moskau (1 Sieg, 1 zweiter Platz) auch im zweiten Heimweltcup in Bannoye im Südural eine dominierende Rolle spielen. Und das taten sie überzeugend. Vor allem bei den Herren ließen sie mit 5 von 6 möglichen Podestplätzen nichts anbrennen.

Die „Azzurri“ laufen Gefahr, ihren Status als stärkste Snowboardnation an Russland zu verlieren. Nachdem bei den Herren Loginow, Suew, Sarsembajew & Co. schon den gesamten Brettlwinter mit bärenstarken Leistungen aufhorchen ließen, gelang ihnen beim Heimweltcup in Bannoye im Südural (rund 1750 km östlich von Moskau) eine fast perfekte Vorstellung: Sie eroberten gleich 5 von 6 möglichen Podestplätzen. Lediglich im Parallel-Riesentorlauf am Samstag heimste der Fassaner Mirko Felicetti hinter Doppelsieger Dimitri Loginow und Igor Sluew Rang 3 ein. Dabei besiegte Felicetti – es war sein erster Podestplatz seit seinem Sieg in Blue Montain am 29. Februar 2020 – im kleinen Finale den Langtauferer Edwin Coratti um 0,25 Sekunden.

Coratti erzielte die 13. Qualizeit und eliminierte im Achtelfinale den Russen Karlagatschew, im Viertelfinale den Polen Kwiatkowski, ehe im Halbfinale wegen eines Sturzes das Aus gegen Sluew kam.

Auch Roland Fischnaller, für den es im Jänner bisher nicht nach Wunsch lief (17. in Scuol, 26. in Bad Gastein, out in Moskau), kam als Sechster der Quali souverän ins Achtelfinale. Dort war das Glück aber nicht auf seiner Seite: Im Achtelfinale zog der amtierende Weltcup-Gesamtsieger gegen Stefan Baumeister (Deutschland) um nir 0,04 Sekunden den Kürzeren.

Im gestrigen Parallel-Slalom, der wegen starker Windböen um fast 3 Stunden nach hinten verschoben werden musste, war in Abwesenheit des verletzten Daniele Bagozza (Fingerbruch) kein Südtiroler im Achtelfinale dabei. Aaron March als 18. verfehlte die Top 16 um 0,08 Sekunden, Fischnaller als 22. um 0,30 Sekunden.

So war Nadya Ochner die einzige Südtirolerin, die bei den Finalläufen noch dabei war. Da war die 27-Jährige im Achtelfinale gegen Patrizia Kummer (Schweiz) aber mit 0,45 Sekunden Rückstand chancenlos.

Weil die 2 Parallel-Riesentorläufe in Pyeongchang (Südkorea) am 13. und 14. Februar wegen Corona ausfallen, ist die nach Rogla (Slowenien) verlegte WM am 1. und 2. März der nächste Höhepunkt bei den Brettlfahrern.

Quelle: Dolomiten 08.02.2021