Der finale Vorhang für Ochner
Karerpass/Carezza (av). Und dann war Schluss: Um 13.51 Uhr endete gestern die Snowboard-Karriere von Nadya Ochner. Die 30-Jährige, die Anfang der Woche überraschend ihren Rücktritt verkündete, zeigte bei ihrem 109. Auftritt auf der Weltcup-Bühne nochmals, was in ihr steckt. Von wegen im Dirndl eine Billigshow abziehen – Ochner zeigte in der Quali als 7. nochmals ihre Klasse und war auch in den K.o.-Läufen eine harte Nuss: Im Achtelfinale setzte sie sich gegen die Tschechien Zuzana Maderova mit Glück durch. Beide kamen zeitgleich ins Ziel, und weil Ochner als 7. die Schnellere in der Quali war (Maderova 10.), kam sie weiter.
Im Viertelfinale kam es zu einem besonderen Duell: Julie Zogg (Schweiz) ist eine der besten Freundinnen von Ochner, und bis zur Hälfte des Rennens schien das „Abschiedsmärchen“ von Ochner sogar weiter zu gehen. Da war sie mit Zogg gleichauf. Dann aber stürzte sie Ausgang des Steilhangs in einer Linkskurve – und damit war ihre Karriere vorbei. Im Ziel wurde Ochner begeistert gefeiert, das Rennen sogar kurz unterbrochen.
So strahlte die Burgstallerin auch über das ganze Gesicht: „Ich habe es nochmals genossen, vor so vielen Leuten mein Können zu zeigen. Dass ich es bis ins Viertelfinale geschafft hate, macht mich stolz. Schade um diesen Fahrfehler, vielleicht wäre ansonsten noch mehr drin gewesen. Dass ich nochmals gegen Julie (Zogg) fahren durfte, setzt meiner Karriere die Krone auf.“
Vom Ochner-Hype nicht aus der Ruhe bringen ließ sich Jasmin Coratti. Die jüngere Schwester des Zweiten Edwin Coratti kam mit der zwölftbesten Qualizeit ins Achtelfinale und schied dort gegen die spätere Siegerin Ramona Hofmeister aus. Platz 12 ist das beste Weltcup-Ergebnis der 22-Jährigen (bisher Rang 15).
Quelle:
Dolomiten
15.12.2023