Heute gibt es noch eine Chance

Nach den bisherigen Saisonleistungen schien die Frage nicht zu sein, ob eine WM-Medaille nach Südtirol geht, sondern nur, wer sie gewinnt. Bei den Herren trat gestern ein Quartett an, das in dieser Saison schon zwei Siege (Fischnaller, Coratti) und eine Finalteilnahme (Bagozza) vorzuweisen hatte.

Doch die Südtiroler Armada wurde schon in der Qualifikation halbiert. Da blieben Roland Fischnaller und Daniele Bagozza auf der Strecke. Im Achtelfinale hat es dann Aaron March erwischt. Gegen Zan Kosir verlor er knapp, obwohl der in der Qualifikation schnellere Kosir überraschend den langsameren roten Kurs gewählt hatte. Ab dem Viertelfinale wurde nur noch auf dem blauen Kurs gewonnen.

Dieses Viertelfinale hat Edwin Coratti als einziger Südtiroler nach einem knappen Sieg (0,14 Sekunden) gegen den Österreicher Alexander Payer erreicht. Diesmal musste der Langtauferer auf dem roten Kurs fahren, weil sein Gegner Dmitry Loginow (Sieger der Qualifikation) den Kurs wählen durfte. Coratti versuchte alles, schied aber gegen den überragenden Athleten dieses Rennens aus. Loginow, der im Achtelfinale Titelverteidiger Andreas Promegger eliminiert hatte, gewann danach auch sein Halbfinale gegen den Teamkollegen Vic Wild und setzte sich im Finale gegen den Slowenen Tim Mastnak durch, der schon in der Quali Zweiter gewesen war.

Bei den Damen hatte die Qualifikation schon so prominente Opfer wie Julie Zogg, Daniela Ulbing und Claudia Riegler gefordert. Nadya Ochner hat diese Quali überstanden, aber im Achtelfinale war sie auf dem roten Kurs 0,45 Sekunden langsamer als die spätere Finalistin Natalia Sobolewa aus Russland. Die schied im Finale aus, und den Titel holte sich Selina Jörg aus Deutschland.

Heute haben die Südtiroler die nächste und zugleich letzte Medaillenchance im Parallel-Slalom. Da sind die Südtiroler traditionell stärker, haben sie doch 5 ihrer bislang 6 WM-Titel im Slalom gewonnen.