Eine Premiere, 4 Glückstreffer, 1000 Ideen

St. Michael/Eppan (f). Als Sportler schrieben sie Geschichte. Als Menschen hinterlassen sie Spuren. Matthias Steiner und Oney Tapia waren mit Martin Volgger und Simon Martinello Top-Referenten der KIKU-Sports Academy. Zweimal traten Steiner und Tapia im vollbesetzten Saal auf und rüttelten mit ihren faszinierenden Lebensgeschichten die Zuhörer auf.
„Menschen mit Menschen zusammenführen“. Unter dieses Motto haben Jürgen und Thomas Braun die früher im Brixner IMS eingebettete KIKU Sports Academy ins Überetsch gebracht. Im Rampenlicht standen 4 Männer, die am frühen Nachmittag vor allem jungen und auch erfolgreichen Sportlern, Betreuern und Eltern viel zu sagen hatten. Trainer und Sportpsychologe Martin Volgger ging in seinem Vortrag „Sport, zwischen Spaß und Belastung“ vielen Aspekten auf den Grund.
Eine Erfolgsgeschichte ohnegleichen ist jene des Mühlbachers Simon Martinello , der es u.a. über Usain Bolt und anderen Weltklasseathleten bis ins Zentrum der Fußballmacht FC Bayern München gebracht hat. Er ist Athletik- und Rehabilitationstrainer. Mit seinem Interview, geführt von Südtirol-1-Moderartin Sarah Bernardi , fesselte er nicht nur Fußballfans.
Zweimal, sowohl am Nachmittag als auch am Abend (vor völlig anderem Publikum) erzählten Matthias Steiner und Oney Tapia ihre unglaublichen Lebensgeschichten. Jene des gebürtigen Kubaners Tapia, der nach schwerem Arbeitsunfall erblindete, ist dramatisch. „Stärker als die Finsternis. Nichts kann Träume vereiteln“. Dieser Satz zeugt vom unbändigen, positiven Lebenswillens des paralympischen Diskuswerfers.
Ein Kapitel für sich ist Matthias Steiner. Die Bilder von seinem Superschwergewichtstriumph beim olympischen Wettkampf am 19. August 2008 in Peking gingen durch alle TV-Kanäle. Er widmete diesen Erfolg seiner bei einem Autounfall verstorbenen ersten Frau Susann und rührte die Welt zu Tränen. Steiner hat in seinem Leben unglaubliche Schicksalsschläge einstecken müssen. Er fand im Sport die Kraft, immer wieder aufzustehen, auch damals, als bei ihm mit 18 Diabetes festgestellt wurde. Heute ist er engagierter Biobauer, begehrter Referent, authentischer Diabtetes-Botschafter und mit seiner zweiten Frau Inge Posmyk und den Söhnen Felix und Max vor allem glücklicher, von 145 wieder auf 105 Kilo „abgemagerter“ Familienvater. Den Sport hat er 2013 aufgegeben. Jetzt backt er kleinere, kohlehydratarme Brötchen. Die hat er in 6-jähriger Entwicklungsarbeit entwickelt und auf der Lebensmittelmesse ANUGA Anfang Oktober in Köln vorgestellt.

Source: Dolomiten 22.10.2019