Der Urschrei des Edi Coratti
Rogla (av). Nicht Roland Fischnaller, nicht Nadya Ochner und auch nicht Aaron March sorgten beim Weltcup-Parallel-Riesentorlauf in Rogla trotz starker Leistungen für die Südtiroler Highlights. Vielmehr waren es Edwin Coratti und Daniele Bagozza, die in der Slowakei mit einem Doppelsieg überraschten.
Gerade Edwin Coratti hat einen völlig misslungen Saisonstart hinter sich. In den bisherigen 3 Weltcuprennen war der 27-Jährige aus Pleif in Langtaufers nie besser als 20. Für einen, der im Vorjahr 4 Mal auf das Siegespodest stieg, kaum zu erklären. Aber Coratti ließ sich davon nicht entmutigen, führte über Weihnachten einige Änderungen am Material durch und wurde in Rogla, wo er schon im Vorjahr Zweiter wurde, dafür belohnt.
Schon in der Qualifikation fuhr Coratti bärenstark, war dort hinter Roland Fischnaller, Andrej Sobolew und Andreas Prommegger Vierter und räumte in der K.o.-Phase nacheinander Teamkollege Maurizio Bormolini (+ 0,61), Sylvain Dufour (+ 0,10) und im Halbfinale Olympiasieger Nevin Galmarini (+ 0,21) aus dem Weg.
Im Finale kam es zum Showdown mit einem weiteren Teamkollegen, dem Grödner Daniele Bagozza. Nach einer zunächst ausgeglichenen Fahrt setzte sich Coratti, der den etwas schnelleren, blauen Kurs wählte, erneut knapp durch. 0,27 Sekunden gaben am Ende den Ausschlag für den 2. Weltcupsieg des Obervinschgers, der dafür 11.250 Schweizer Franken (rund 9930 Euro) brutto kassierte.
Mit 5187 Euro (brutto) erhielt auch der Zweitplatzierte Daniele Bagozza das mit Abstand größte Preisgeld seiner Karriere. Für den 23-jährigen Grödner, der noch keiner Sportgruppe angehört und sich alles aus eigener Tasche finanzieren muss, ein willkommener Geldsegen.
Bagozza hat schon in den bisherigen Saisonrennen sein Talent angedeutet, fuhr aber stets zu fehlerhaft. In Rogla kämpfte sich Bagozza, der im Sommer als Nachtportier in einem Grödner Hotel gearbeitet hat, um tagsüber trainieren zu können, im Stile eines Routiniers durch. Er schaltete nacheinander Igor Sluew (+ 0,22), Andreas Prommegger (gestürzt) und im Halbfinale Rok Marguc (+ 0,12) aus, ehe er im Finale nach Führung und einem Fehler im Steilhang gegen Coratti verlor.©
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Dolomiten
21.01.2019