Fischnaller in der Rolle des Gejagten
Cortina d'Ampezzo (av). Am kommenden Samstag hat das Warten ein Ende. 284 Tage sind seit dem letzten Weltcuprennen der Parallel-Snowboarder vergangen, in 2 Tagen greifen sie wieder an. Der Auftakt erfolgt in Cortina d'Ampezzo, wo im Februar 2021 auch die alpine Ski-WM ausgetragen wird.
Zum 6. Mal ist die Tondi-Piste im Skigebiet Faloria in Cortina d'Ampezzo am Samstag, 12. Dezember Schauplatz eines Weltcuprennens der Brettlfahrer. Dabei hat vor allem Roland Fischnaller eine herausragende, ja fast unglaubliche Erfolgsbilanz aufzuweisen: In allen bisherigen 6 Rennen – im Dezember 2017 wurden ein Parallel-Slalom und -Riesentorlauf ausgetragen – war er nie schlechter als Zweiter. 3 Siege (2017 im Parallel-Slalom, 2018 und 2019 im Parallel-Riesentorlauf) und 3 zweite Plätze (2015 und 2016 jeweils im Parallel-Slalom, 2917 im Parallel-Riesentorlauf) stehen für den Titelverteidiger des Gesamtweltcups zu Buche. Entsprechend groß ist die Erwartungshaltung, und das bestätigt auch Rennsportleiter Cesare Pisoni: „Rolli ist in der stärksten Snowboardmannschaft der Welt das Maß aller Dinge. Zwar rücken ihm die jüngeren Fahrer immer näher, aber auch Fischnaller wird immer noch besser, noch effektiver – trotz seiner nun 40 Jahre.“
Weil es seit fast einer Woche fast ununterbrochen geschneit hat und auch in Cortina d'Ampezzo Neuschneemengen von fast 2 Metern liegen, wurde letztmals Mitte letzter Woche in Livigno trainiert. Das geplante Abschlusstraining in Arabba vor dem Cortina-Auftakt fiel den riesigen Neuschneemengen zum Opfer. Für Pisoni kein Problem: „Wir sind gut vorbereitet, wir haben auch heuer eine Top-Vorbereitung hinter uns. Zwar fehlen uns die direkten Vergleiche von den Trainings, aber mir ist vor dem Auftakt überhaupt nicht angst und bange.“
Wobei die „Azzurri“ bei den ersten 2 Rennen in Cortina und am nächsten Donnerstag, 17. Dezember am Karerpass/Carezza auf Maurizio Bormolini verzichten müssen. Der 26-Jährige aus Livigno zog sich im Juli beim Motorrad fahren einen Kreuzbandriss im Knie zu. Er steht zwar schon wieder auf dem Brettl, wird sein Comeback aber wohl erst am 9. Jänner in Scuol/ Schuls (Schweiz) oder Ende Jänner in Moskau feiern.
Ebenfalls nicht in Cortina am Start ist mit Nevin Galmarini der Sieger des Gesamtweltcups 2018. Der Schweizer laboriert nach wie vor an den Folgen von Rückenbeschwerden. Sogar eine Operation brachte keine Besserung. Dafür wird Doppel-Olympiasiegerin Ester Ledecka in Cortina starten. Dafür lässt die doppelgleisig fahrende Tschechin die Skiweltcuprennen in Courchevel am Wochenende aus.
Da dove:
Dolomiten
10.12.2020