Diese Enttäuschung soll einmalig bleiben

Scuol/Schuls (av). Mit einer herben Enttäuschung begann für Südtirols Snowboarder das Weltcupjahr 2021: Beim Parallel-Riesentorlauf in Scuol in Graubünden (Schweiz) schafften es mit Edwin Coratti und Nadya Ochner gerade einmal 2 einheimische Athleten in die K.o.-Phase und blieben dort gleich im Achtelfinale hängen.
Besonders überraschend: Superstar Roland Fischnaller, in der letzten Saison in den 10 Weltcuprennen bis auf einmal nie schlechter als Siebter, verpasste als 17. in einem extrem engen Feld – zwischen Platz 3 und 22 lag nur 1 Sekunde – um 0,05 Sekunden den Einzug unter die 16 Schnellsten der Qualifikation. Dass er zuletzt in der Entscheidung nicht dabei war, passierte dem 40-jährigen Gesamt-Weltcupsieger am 9. März 2019 – ebenfalls in Scuol.
Fischnaller erklärte dies so: „Ich will keine Ausreden suchen, denn ich habe 2 oder 3 vermeidbare Fehler gemacht. Hätte ich die vermieden, wäre ich locker unter die top 16 gekommen. Aber der Lauf war extrem gerade gesteckt, und auch meine Brettlwahl war wohl nicht ideal.“
Bei extremen Temperaturen (Luft minus 17, Schnee minus 21 Grad) waren Athleten wie Material stark gefordert.
Zur Erinnerung: Beim Saisonauftakt in Cortina d'Ampezzo am 12. Dezember landeten mit Sieger Fischnaller, Aaron March (2.), Mirko Felicetti (4.), Edwin Coratti (5.) und Daniele Bagozza (6.) gleich 5 „Azzurri“ unter den top 6 – nur Benjamin Karl „störte“ als Dritter die damals einmalige Teamleistung.
Edwin Coratti, der als 10. der Quali am Samstag als einziger der italienischen Herren ins Achtelfinale kam, dort aber knapp gegen Karl unterlag (+ 0,29 Sekunden), analysierte seine Leistung so: „Mit ein Grund, dass es mannschaftlich nicht top gelaufen ist, mag sein, dass der Kurs extrem direkt gesteckt war. Wir sind es normalerweise gewohnt, auf runderen Kursen zu fahren, wo man das Brett richtig ziehen muss. In Scuol ging es fast gerade aus, und das hat auch zu einem ziemlich ungewöhnlichen Rennausgang geführt“, analysierte der Langtauferer.
In der Tat: Sowohl bei den Damen (Nadia Nadyrschina) wie auch bei den Herren (Igor Sluew) gab es Premierensiege. Sluev stieg bisher erst einmal auf ein Podest (3. in Cortina d'Ampezzo 2019), die erst 17-jährige Nadyrschina kürte sich erst vor Weihnachten zur zweifachen Junioren-Weltmeisterin und war bisher im Weltcup 2 Mal Zweite, darunter bereits im Vorjahr in Scuol. Damals wurde sie von Ramona Hofmeister klar geschlagen, am Samstag gab ihr die auf direkt gesteickten Kursen bärenstarke Nadyrschina um 0,15 Sekunden das Nachsehen.
Nadya Ochner zog mit der 13-schnellsten Zeit der Qualifikation ins Achtelfinale ein, schied dort aber gegen Selina Jörg (Deutschland) aus.
Schon morgen nächster Weltcup in Bad Gastein
Zeit, sich lange die Wunden zu lecken, haben die Brettlfahrer nicht. Schon morgen steht in Bad Gastein der traditionelle Parallel-Slalom auf dem Programm. Die Quali geht um 10 Uhr über die Bühne, ab 18.40 Uhr werden die Finalläufe ausgetragen (live auf ORF eins). Am Mittwoch folgt ein Mixed Team Event (Start um 12 Uhr).

Da dove: Dolomiten 11.01.2021