Ledecka fährt erneut in eigener Liga

Yanqing (av). Sie hat es wieder getan: Ester Ledecka gewann im Parallel-Riesentorlauf wie 2018 Gold. Bereits nach den 2 Quali-Läufen um 2,57 Sekunden und mehr vor allen anderen, zermürbte die 26-Jährige ab dem Achtelfinale reihenweise ihre Konkurrentinnen. Die riskierten alles, erstarrten in Ehrfurcht – und blieben allesamt vorzeitig auf der Strecke. Keine Gegnerin – Nadya Ochner, Aleksandra Krol, Michelle Dekker und Daniela Ulbing im Finale – kam ins Ziel.
Damit hat Ester Ledecke den 1. Teil ihrer außergewöhnlichen Goldmission erfüllt. Ab sofort gilt die Konzentration den Speed-Disziplinen im Ski alpin. Bekanntlich schaffte sie 2018 das historische Double, Gold im Snowboard und im Super-G im Ski alpin zu gewinnen. Dieses Ziel hat Ledecka, die beim Skifahren vom Ultner Kulttrainer Franz Gamper betreut wird, fix in ihrem ehrgeizigen Kopf. Der Super-G steht am Freitag, 11. Februar um 4 Uhr MEZ auf dem Programm, die Abfahrt am nächsten Dienstag, 15. Februar.
Ledeckas Vater Janek Ledecky ist in Tschechien ein bekannter Popsänger, ihr Opa Jan Klapac wurde 1972 Eishockey-Weltmeister mit der damaligen CSSR, ihre Mutter Zuzana war Eiskunstläuferin, ihr Bruder Jonas ist ein bekannter Künstler und Comic-Zeichner – er designt Ledeckas Ski-Anzüge in den Farben einer Superheldin.
Gegen Ledecka war für Nadya Ochner gestern kein Kraut gewachsen. Zwar qualifizierte sich die 28-Jährige aus Burgstall bei ihren 3. Spielen erstmals für die K.o.-Phase, hatte aber Hundertstelpech: Nur 0,11 Sekunden schneller, und sie wäre als 13. oder 14. der Quali gegen weitaus lösbarere Gegnerinnen zusammen gekommen. So aber musste sie gegen Ledecka – gegen die sie beim Heimweltcup 2018 am Karerpass Carezza gewann – alles riskieren und schied schon nach 5 Toren in einer Linkskurve auf der Frontside aus.

1. Ester Ledecka (Tschechien
2. Daniela Ulbing (Österreich)
3. Gloria Kotnik (Slowenien)
4. Michelle Dekker (Niederlande)
5. Ramona T. Hofmeister (Deutschland)
6. Julia Dujmovits (Österreich)
7. Carolin Langenhorst (Deutschland)
8. Aleksandra Krol (Polen)
9. Tsubaki Miki (Japan)
10. Sofia Nadyrschina (Russland)
16. Nadya Ochner (Burgstall, im Bild)

Da dove: Dolomiten 09.02.2022