Auch im dichten Nebel ab auf die Piste

SNOWBOARD:Die fünf Südtiroler Teilnehmer an den Parallel-Wettbewerben haben morgen im "Extreme Park" von Rosa Chutor das erste Rennen

ROSA CHUTOR. Die Sicht reichte nur bis zum nächsten Tor. Das hat Südtirols Alpin-Snowboarder gestern nicht davon abgehalten, auf der Rennpiste zu trainieren. Schließlich haben sie morgen im Parallel-Riesentorlauf ihren ersten Auftritt.

Italiens sechs Olympia-Starter (nur Corinna Boccacini ist keine Südtirolerin) sind am Freitag nach Sotschi gekommen. Zuvor haben sie sich am Karerpass/Carezza und in Villnöß auf Olympia vorbereitet.
Roland Fischnaller ist der Olympia-Veteran unter den fünf Südtirolern, die an den Snowboard- Parallelrennen teilnehmen. Für ihn sind es schon die vierten Olympischen Spiele. "So gut wie hier hat es mir nirgends gefallen", sagte der 33-jährige Villnösser gestern. Diese Saison ist für ihn bisher eher enttäuschend verlaufen. Mit seinem neuen Brett ist er nicht zurecht gekommen. Deshalb ist er wieder auf das alte umgestiegen, mit dem er auch die olympischen Rennen bestreiten wird. "Der Hang hier liegt mir. Vergangenes Jahr war ich der Schnellste in der Qualifikation. Dann habe ich einen Lachs gegessen, der mir nicht gut getan hat. Schon auf dem Lift habe ich gebrochen.Gefahren bin ich dann trotzdem und Neunter geworden", erinnert sich Fischnaller, der zusammen mit Aaron March und Sigi Grabner im April von Villnöß nach Sotschi geradelt ist. "Das war wirklich eine extreme Erfahrung. Jeden Tag 200 Kilometer radeln ist schon hart für einen, der 90 Kilo wiegt."
March will eine Medaille
March ist Südtirols heißester Medaillenkandidat - vor allem im Parallel-Slalom am Samstag. "Mein Ziel ist eine Medaille. Ich fühle mich gut, die Trainingsleistungen stimmen mich zuversichtlich. Sehr viel wird aber von den Bedingungen abhängen", erklärte der Schabser, der in diesem Winter Dritter beim Slalom in Bad Gastein war. Für heute war Regen angesagt, die Sonne dürfte sich in den nächsten Tagen kaum zeigen. Es bleibt also abzuwarten, wie die Südtiroler mit den widrigen Bedingungen zurecht kommen. "Der Schnee ist eine Katastrophe", meinte Olympia-Debütant Christoph Mick, der vermutlich mit seinem Trainings-Brett den Parallel- Riesentorlauf bestreiten wird. "Das Renn-Brettl bereitet mir noch Schwierigkeiten." Zum dritten Mal bei Olympia dabei ist Meinhard Erlacher. Der Enneberger wartet in diesem Winter noch auf ein Top-Ergebnis. "Vielleicht kommt es ja genau hier", sagte er gestern nach dem Training. Die Vorbereitung konnte er nur zum Teil mitmachen, weil er wegen eines leichten Bandscheibenvorfalls einige Tage pausieren musste. "Nun ist aber alles wieder in Ordnung. Ich hatte auch hier im Training überhaupt kein Problem", versicherte Erlacher.
Die Riesentorlauf-Strecke im "Extreme Park" von Rosa Chutor ist verhältnismäßig lang. "Ich tippe auf eine Laufzeit von 55 Sekunden. Gewöhnlich liegt sie bei 45 Sekunden", stellte Nadya Ochner fest.
Lange Riesentorlauf-Strecke

Die Burgstallerin peilt im morgigen Riesentorlauf eine Top-16-Platzierung an. "Das ist mir im Weltcup bislang noch nicht gelungen. Im Slalom sind die Erwartungen höher. Ich will mich aber nicht auf etwas versteifen, sondern muss versuchen, locker zu bleiben." Ihr bestes Ergebnis war in diesem Winter ein vierter Platz beim Parallel-Slalom in Carezza.

Da dove: Dolomiten 18.02.2014