Kein Südtiroler-Tag am Karerpass

SNOWBOARD: Christoph Mick wird beim Weltcup-Saisonauftakt Sechster, Nadya Ochner auf Rang8–Rolli Fischnaller verpatzt Quali

KARERPASS-CAREZZA.
Weltmeisterin Ester Ledecka und Sensationsmann Radoslaw Jankow waren beim Weltcup-Saisonauftakt der Parallel-Snowboarder eine Klasse für sich. Südtirols Brettl-Spezialisten schlugen sich achtbar, hatten mit dem Rennausgang aber nichts zu tun.
Alles war angerichtet für ein Snowboardfest. Eine perfekt präparierte Piste, zwei komplett identische Läufe und deshalb
durchwegs knappe Entscheidungen prägten ein Rennen, das nur einen kleinen Makel hatte: Die Südtiroler Parallel-Spezialisten waren beim Kampf um die Podestplätze bereits als Zuschauer im Zielparterre. Die Entscheidung gar nicht mitbekommen hat Roland Fischnaller. Der Vorjahressieger vom Karerpass ging mit einer Mandelentzündung an den Start, war im ersten Quali-Lauf als Sechster aber dennoch souverän auf Achtelfinalkurs. Im zweiten Lauf passierte dem Villnösser im Mittelabschnitt jedoch ein Fahrfehler, der ihn entscheidend zurückwarf.Dennoch kämpfte er weiter, verpasste als 20. das Achtelfinale aberum 0,45 Sekunden.
Auch für Edwin Coratti war nach der Quali Schluss. Der Langtauferer war im ersten Lauf glänzender Fünfter und hatte im zweiten nur mehr drei Tore vor sich, als er mit einer Spitzenzeit vor Augen zu gerade fuhr und einen Torfehler beging.
Die Südtiroler Hoffnungen ruhten auf Christoph Mick – bärenstark als Fünfter der Quali – und Aaron March. Schade nur, dass beide im Achtelfinale gegeneinander antreten mussten. Dabei setzte sich Mick mit einer fehlerfreien Fahrt durch, während March im Mittelabschnitt auf der Kante hängenblieb und entscheidend Zeit verlor. Im Viertelfinale war auch für Mick Endstation. Er zog gegen den späteren Sieger Radoslaw Jankow um 0,17 Sekunden den Kürzeren. Dennoch war der 27- Jährige zufrieden: „Die Bodensichtwar nicht ideal, auf dem roten Kurs gab es mehr Schläge als auf dem blauen. Schade, dass das Rennen nicht noch ein oder zwei Tore weiter ging. In den letzten Passagen hatte ich einen Superzug drauf.“
Bei den Damen ruhten die Hoffnungen bei Nadya Ochner, nachdem Elisa Profanter als 25. die Achtelfinal-Quali klar verfehlte. Ochner enttäuschte ihre zahlreichen Fans nicht: Im Achtelfinale behielt sie gegen Selina Jörg knapp die Oberhand (0,02 Sekunden Vorsprung), eine Runde später war gegen Parallel- Slalom-Weltmeisterin Ester Ledecka aber kein Kraut gewachsen. Da büßte Ochner 0,79
Sekunden ein. Dennoch zog die Burgstallerin zufrieden Bilanz: „Ledecka ist eine Ausnahmeerscheinung. Gegen sie zu gewinnen wäre eine Riesensensation gewesen.“
Ochner unterstrich mit Rang 8 einmal mehr ihr herausragendes Feeling zur Pra-di-Tori-Piste am Karerpass. Drei ihrer insgesamt vier Top-8-Platzierungen im Weltcup erreichte sie hier, zudem wurde sie 2011 Vierte im Parallel-Slalom in der Skihalle von Landgraaf.

Da dove: Dolomiten 14.12.2015